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Die Digitalisierung der Energiewende schreitet mit großen Schritten voran: Mit SH Netz und ARGE Netz entwickeln derzeit zwei der wichtigsten Akteure der Energiewende in Schleswig-Holstein die Online-Plattform „ENKO – Energie intelligent koordinieren“. Diese Plattform ermöglicht erstmals eine Synchronisation zwischen lokal erzeugten Erneuerbaren Energien mit den Verbrauchern vor Ort. Hierdurch können mehr Erneuerbare Energien ins Netz eingespeist und die Anzahl der Netzengpass bedingten Einspeisereduzierungen in Schleswig-Holstein vermindert werden. Gleichzeitig soll ENKO den erzeugten erneuerbaren Strom über die sogenannte Sektorkopplung für andere Verbrauchsbereiche wie Wärme, Industrie oder Elektromobilität erschließen. Dafür nutzen die Partner innovative digitale Technologien.

„Um die Energiewende zum Erfolg zu bringen, muss der dezentral vor Ort erzeugte erneuerbare Strom besser dezentral vor Ort verbraucht werden. Wenn sich die lokalen flexiblen Verbraucher durch ENKO der regenerativen Energieerzeugung anpassen, verringern sie nicht nur Netzengpässe, sondern erhalten dafür auch vergünstigten Strom“, erklärt Matthias Boxberger, Vorstand von SH Netz.

„Es ist weder klimapolitisch noch wirtschaftlich sinnvoll, den verfügbaren Strom aus Erneuerbaren Energien nicht zu nutzen. Es geht darum, das ganze Potenzial der Erneuerbaren auszuschöpfen. Die ENKO-Plattform ist ein geeignetes Instrument, Netzengpässe zu verringern und die lokale Nutzung von Erneuerbaren Energien gezielt zu erhöhen“, sagt Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer von ARGE Netz.

ENKO kann einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten:

  • Vorteil für das Klima: Indem durch ENKO mehr regenerativ erzeugter Strom vor Ort zeitgleich genutzt wird, werden konventionelle Energieträger wie Gas und Kohle und somit CO2
  • Vorteil für das Energiesystem: ENKO setzt Anreize zur Steigerung der Flexibilisierung des Gesamtsystems und verbessert die Systemstabilität.
  • Vorteil für den Endkunden: Es fallen weniger Entschädigungszahlungen für nicht eingespeiste Erneuerbare Energien an, die über die Netzentgelte auf alle Endkunden umverteilt werden.
  • Vorteil für Betreiber von EEG-Anlagen und Netzbetreiber: Mit Hilfe von ENKO können sie mehr erzeugte Erneuerbare Energie ins Netz einspeisen. Netzbetreiber müssen weniger ad hoc in die Betriebsführung der Anlagen eingreifen.
  • Vorteil für flexible Verbraucher: Indem sie ihren Verbrauch der Stromerzeugung in Engpasssituationen anpassen, profitieren sie gemäß der sogenannten SINTEG-Verordnung von geringeren Abgaben und Umlagen auf die bezogene elektrische Arbeit. Die SINTEG-Verordnung schafft einen rechtlichen Rahmen zur Sammlung von Erfahrungen im Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – SINTEG“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das auch NEW 4.0 fördert.

ENKO wird zum Winter 2018 live gehen. Bereits ab Sommer 2018 können flexible Verbraucher testen, ob ihre Anlagen zur Behebung von realen Netzengpässen beitragen könnten (Live-Simulation). Bis 2020 soll gezeigt werden, dass mit ENKO eine deutliche Steigerung der erneuerbaren Einspeisung in den deutschen Stromnetzen erreicht werden kann.

„Der aktuelle Regulierungsrahmen hängt weit hinter den Erfordernissen von NEW 4.0 und damit auch der Energiewende zurück. Das Projekt darf gerade in der Forschungsphase nicht zum finanziellen Nachteil der Partner werden“, erläutert Boxberger.

„Wir wollen jede Kilowattstunde aus regenerativen Energiequellen für den Verbrauch nutzen, statt sie abzuschalten. Der Gesetzgeber sollte hier schnell handeln“, fordert Grundmann, „mit ENKO zeigen wir, wie es geht!“

Pressemitteilung