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Digitale Plattform ermöglicht durch Flexibilität und verbesserte Prognosefähigkeit mehr Grünstrom-Verbrauch vor Ort und reduziert dabei Netzengpässe und Einspeisemanagement.

Die ENKO-Plattform macht mehr regenerativen Strom dort nutzbar, wo er erzeugt wird, und verringert damit die immer wieder auftretenden Netzengpässe sowie das Einspeisemanagement (ENKO = Energie intelligent koordinieren). Kernbestandteil ist dabei die Synchronisation zwischen lokal erzeugten Erneuerbaren Energien mit den Verbrauchern vor Ort. Das von ARGE Netz und Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) entwickelte Konzept ermöglicht zudem mehr Sektorenkopplung, also die Umwandlung von regenerativem Strom in Gas, Mobilität oder Wärme.

„Um die Energiewende zum Erfolg zu bringen, müssen und werden wir vor Ort erzeugten erneuerbaren Strom besser vor Ort nutzen. Wenn sich die lokalen flexiblen Verbraucher durch ENKO der regenerativen Energieerzeugung anpassen, verringern sie nicht nur Netzengpässe, sondern erhalten dafür auch vergünstigten Strom“, erklärt Matthias Boxberger, Aufsichtsratsvorsitzender von Schleswig-Holstein Netz.

„Es ist weder klimapolitisch noch wirtschaftlich sinnvoll, den verfügbaren Strom aus Erneuerbaren Energien nicht zu nutzen. Es geht darum, das ganze Potenzial der Erneuerbaren auszuschöpfen. Die ENKO-Plattform ist ein geeignetes Instrument für die Sektorkopplung, also die Nutzung erneuerbaren Stroms in den Bereichen Strom, Wärme, Verkehr und Industrie“, sagt Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer von ARGE Netz.

Auf der ENKO-Plattform bieten die Verbraucher bis 13 Uhr ihren flexiblen Mehrverbrauch für den Folgetag an. Als wichtigen Meilenstein für ENKO hat SH Netz die Fähigkeit aufgebaut, die von Netzengpässen betroffenen Regionen für den Folgetag vorherzusehen. Daraufhin werden Angebot und Nachfrage miteinander abgeglichen und bis 14 Uhr die Verbraucher, die den Netzengpass am geeignetsten beheben können, bezuschlagt. Bei prognostizierten Netzengpässen macht ENKO also den regenerativen Strom nutzbar, der ohne die Plattform nie ins Netz eingespeist worden wäre.

Zwölf Verbraucher, darunter die Partner im Forschungsprojekt Norddeutsche EnergieWende 4.0 (NEW 4.0) ARGE Netz, Stadtwerke Flensburg, Energie des Nordens und HanseWerk Natur, testen seit Juli 2018 die Abläufe auf ENKO in der Live-Simulation und haben die technische Machbarkeit der Plattform unter Beweis gestellt. Die ENKO-Plattform wird Ende des Jahres für die NEW 4.0-Partner live gehen und mehr vor Ort erzeugten Strom vor Ort nutzbar machen.

Wichtig dabei ist, dass die Verbraucher ihre Flexibilität – also ihre Möglichkeit, den Stromverbrauch an die Erzeugung erneuerbarer Energie anzupassen – selbst regeln. Die Netzbetreiber greifen nicht in die Steuerung von Anlagen ein, und es werden über die ENKO-Plattform auch keine Energiemengen gehandelt.

Matthias Boxberger im Interview mit Sylvia Aust (NDR)
Pressemitteilung